"Check up" - eine Maßnahme im Stephansstift Berufsbildungszentrum

„Check up“ steht in großen schwarzen Buchstaben auf dem Schild an der Bürotür. Anfang September hat das Stephansstift Berufsbildungszentrum (BBZ) eine neue Maßnahme gestartet. Im Auftrag des Jobcenters führt das BBZ die Orientierungs- und Erprobungsmaßnahme „Check up“ für langzeitarbeitslose Menschen mit Beeinträchtigungen durch. Zwei Sozialpädagoginnen, eine Psychologin und eine Ärztin kümmern sich um 17 Teilnehmer, die drei Monate lang in der Maßnahme sind.

Für alle Beteiligten ist dies eine neue Herausforderung, denn es handelt sich um eine bundesweit erstmalig aufgelegte Maßnahme eines Job Centers. Arbeitslose Menschen, die körperlich oder seelisch beeinträchtigt sind, haben es bei der Arbeitssuche besonders schwer. Zum Einen sollen sie den Anforderungen des Arbeitsmarktes genügen, zum Anderen brauchen sie behinderungsbedingt häufig eine besondere Unterstützung zur Anpassung an betriebliche Erfordernisse. Die Maßnahme „Check up“ ist individuell ausgerichtet und soll für jeden einzelnen Teilnehmer klären, inwieweit und unter welchen Bedingungen die gesundheitlichen Einschränkungen eine Beschäftigung ermöglichen. Dazu hat das Team ein Assessment-Center entwickelt, bei dem unterschiedliche Fähigkeiten der Teilnehmer getestet werden. Einzelgespräche, psychologische Testungen und ärztliche Untersuchungen runden das Bild ab.

In der ersten Maßnahme-Phase sind die Teilnehmer als Gruppe im BBZ, in der zweiten Phase gehen sie in ein betriebliches Praktikum, um auch dort ihre Arbeitsfähigkeit einschätzen zu können. Nachdem zum Jahreswechsel die ersten TeilnehmerInnen die Maßnahme beendet hatten, konnte das Team eine erste Bilanz ziehen. Deutlich wurde, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer sehr individuell betreut werden muss. So gelang bei einigen der Übergang in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, bei anderen wurde in Absprache mit dem Teilnehmer die Empfehlung für eine Tätigkeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen ausgesprochen. Für wieder andere ergab sich, dass noch weitere medizinische Untersuchungen für eine vollständige Diagnose der Arbeitsfähigkeit erforderlich sind.

Das Team dokumentiert die Ergebnisse aus dem Verlauf der Maßnahme in einem individuellen Abschlussbericht für die TeilnehmerInnen. Erste Reaktionen aus dem Jobcenter zeigen, dass dieser für den weiteren Vermittlungsprozess sehr hilfreich ist.

04.02.2019 Sabine Dörfel Dipl. Psychologin Maßnahme Check up

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