Hurra, es gibt das Sprachzertifikat!
Voller Stolz können wir verkünden: Dieses Schuljahr konnte das Sprachzertifikat „Sprachliche Bildungsarbeit – Spracherwerb mit den Themen Sprachbildung, Sprachförderung und Sprachverlauf“ als Weiterbildung an unserer Schule entwickelt und eingeführt werden.
Kathrin B.
Sprache ist und bleibt die Basis für erfolgreiche Bildungsprozesse und gesellschaftliche Teilhabe. Die Bedeutsamkeit vorschulischer sprachlicher Fähigkeiten für den Schriftspracherwerb und für die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten verlangt nach Maßnahmen aller Verantwortlichen.
Mit der Novellierung des niedersächsischen Gesetzes über Tageseinrichtungen für Kinder (KItaG) zum 1. August 2018 wurden die bis dahin geltenden Richtlinien zur Sprachförderung im Elementarbereich und zur vorschulischen Sprachförderung als gesetzlich verankerte Aufgabe zusammengeführt und den Kindertageseinrichtungen übertragen.
Was ist aktuell möglich?
Vorerst kann man das Sprachzertifikat im Rahmen der Erzieherausbildung in der berufsbegleitenden Ausbildung im zweiten Ausbildungsjahr erwerben. Zeitnah soll dieses aber auch in der Vollzeitausbildung möglich sein.
Folgende Fort- und Weiterbildungen werden von der Fachberatung „Sprache“ der Region Hannover für unsere Schule angeboten, um die Lehrkräfte unserer Schule als Multiplikatoren für die Weitergabe der Inhalte an die Auszubildenden zu schulen. Diese sollen dann das erworbene Wissen in ihre Einrichtungen transportieren:
- Sprachstandsmonitoring – Leitfaden zur sprachlichen Kompetenzentwicklung im letzten Jahr vor der Einschulung
- Wortschatz – Alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung
- LiSe-Daz – Linguistische Sprachstandserhebung, Deutsch als Zweitsprache
Das Modul hat einen Stundenumfang von 40 Stunden, inklusive eines Wochenendes. In diesem Rahmen werden Handlungskompetenzen erworben, um Kinder in ihrer Sprachentwicklung und Sprachbildung förderlich begleiten zu können.
Die Inhalte
Folgende Inhalte sind Bestandteil der Unterrichtseinheit:
- Die Fachkraft in ihrer Rolle als Sprachvorbild in der Sprachbildung
- Die Sprachentwicklung des Kindes / Sprachbaum nach Wendlandt / Die Sprachpyramide
- Bedeutung der Kommunikation und des emotionalen Klimas für den Spracherwerb
- Hemmendes und förderndes Verhalten in der Kommunikation mit Kindern
- Korrektives Feedback als wichtige Methode in der sprachlichen Entwicklungsbegleitung
- Möglichkeiten der Sprachanregung in alltäglichen Situationen:
- Kommunikationsbereitschaft und Sprechfreude
- Wortschatz
- Grammatik
- Mundmotorik und Aussprache
- Phonologische Bewusstheit
- Mehrsprachigkeit/Deutsch als Zweitsprache
- Dialogisches Bilderbuchlesen
- Planung, Erprobung und Reflexion verschiedener Bildungsaktivitäten zur gezielten Sprachbildung von Kindern im Elementarbereich
- Auseinandersetzung mit Sprachauffälligkeiten und Sprachstörungen:
- Mutismus
- Stottern
- Poltern
- Mehrsprachigkeit
- Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung
- Stimmstörung
- Myofunktionelle Störung
- Einblicke in das Sprachstandsmonitoring und in die Sprachstandserhebungsverfahren
Ich freue mich, dass die Qualifizierung so gut angenommen wird, denn diese trägt maßgeblich zur Qualitätsentwicklung unserer Ausbildung bei und bietet die Chance, allen Kindern die gleichen Chancen auf Teilhabe zu ermöglichen.