Grammatik kann auch Spaß machen!

Im Unterrichtsfach Kindersprache lernen die angehenden Logopäd*innen, wie sie eine fehlerhafte Grammatik bei Kindern behandeln können. Im Rahmen dieses Teilbereiches wurde Therapiematerial erstellt und damit eine Leistungsüberprüfung der besonderer Art durchgeführt, die nicht in das klassische Schema von Klausuren, Tests, Referaten oder Hausarbeiten passt.

Ran ans Werk

Die Aufgabe für die Schüler*innen war es, zu einer grammatischen Problematik ein Therapiematerial zu kreieren, welches in der sprachtherapeutischen Behandlung durchgeführt werden kann. Dies konnte ein Gesellschaftsspiel, eine Geschichte oder auch eine Freispielsituation sein.

Kommunizierte Erwartungen

Die Teams mit je zwei bis drei Schüler*innen sollten zunächst ganz genau beschreiben, welche sprachliche Auffälligkeiten das Therapiekind hat. Zudem sollte vermittelt werden, welches Ziel diese Übung verfolgt, so dass die Spielidee sinnvoll in der Therapie angewendet werden kann. Ergänzend sollte beschrieben werden, welche sprachlichen Fähigkeiten das Therapiekind im Vorfeld bereits beherrschen muss, damit die Übung therapeutisch sinnvoll eingesetzt werden kann.

Gedanken zur Materialauswahl

Das Material sollte real erstellt und mitgebracht werden. Zudem sollte es zusammen mit einer Durchführungsbeschreibung digital allen Schüler*innen aus dem Kurs zur Verfügung gestellt werden, damit diese das Material auch in ihrer zukünftigen beruflichen Tätigkeit nutzen können. Hinweise, was zusätzlich noch anzuschaffen wäre (z.B. Spielfiguren, Würfel, Gegenstände etc.) waren ebenfalls erwünscht. Das Material wurde dann im Unterricht vorgestellt und in einem Rollenspiel die praktische Umsetzung erprobt. Dabei sollten auch Hilfen für das Kind oder Variationsmöglichkeiten des Schwierigkeitsgrades präsentiert werden.

Was hat es uns gebracht?

Es wurden viele Vorteile dieser Form der Leistungsüberprüfung gesehen, vor allem in folgenden Aspekten:

  • die Aufgabe ist möglichst praxisnah, der Sinn und Zweck ist den Schüler*innen ersichtlich
  • das erstellte Material kann später auch in der beruflichen Tätigkeit eingesetzt werden, und zwar nicht nur von der Person, die es erstellt hat, sondern auch von den anderen Mitschüler*innen
  • die vertiefte Beschäftigung mit einem Teilaspekt der Grammatik, die über das Wissen und die Erkenntnisse aus dem Unterricht hinaus geht und ggf. auch Fragen aufwirft, die sich im Unterricht noch nicht ergeben haben
  • die Möglichkeit, dass alle Mitschüler*innen von den Erkenntnissen der einen Person profitieren können, weil jede*r  Schüler*in sich mit einem anderen Teilaspekt der Grammatiktherapie beschäftigt hat
  • die Aufgabe wird auch den Schüler*innen gerecht, die unter Prüfungsangst leiden, da das Wissen nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt im Klassenraum  abgerufen werden muss, sondern in Ruhe zu Hause erarbeitet werden kann
  • die Aufgabe unterstützt sowohl die Schüler*innen, die ihre Stärken eher in der praktischen Umsetzung sehen, aber auch die, die theoretische Hintergründe gut erfassen und darstellen können.
"Die Entwicklung des Spiels hat sehr viel Spaß gemacht.“

 

Den Schüler*innen aus Logo 20 hat das Erarbeiten der Aufgabe zur kindlichen Grammatik viel Freude bereitet! Abschließend wurde diese etwas andere Form der Veranschaulichung von Material und Leistungsüberprüfung von der Klasse als sehr positiv bewertet.

 

Verena K., Lehrlogopädin für das Fach Kindersprache

"Durch die spielerische Ausarbeitung zur Pluralphase war es schön, die theoretischen Inhalte des Dysgrammatismusunterrichts mit der Praxis zu verknüpfen.“ Marius & Ronja
„Die kreative Ausarbeitung unseres Spiels hat uns geholfen, die Inhalte des Unterrichts zu vertiefen. Die Aufgabe hat uns viel Spaß gemacht.“ Antonia & Svenja
"Die Entwicklung des Spiels hat sehr viel Spaß gemacht. Dadurch haben wir uns praxisnah mit dem theoretischen Unterricht befasst. Nun sind wir gut auf die Dysgrammatismustherapie vorbereitet." Paulina & Marie
"Die kreative Gestaltung des Spiels hat uns herausgefordert, aber jetzt sind wir richtig im Thema Dysgrammatismus drin." Lea & Linda
"Die Erstellung des Spiels hat uns viel Spaß gemacht, da wir uns kreativ ausleben und eigene Ideen entwickeln konnten." Sophie & Sandra
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