Künstliche Farben – nein, danke!

Das Experimentieren mit Naturfarben stand im Fokus des Workshops Für Schüler*innen in der berufsbegleitenden Ausbildung zur/zum Erzieher*in – für einen bewussten Umgang mit Natur und Umwelt, zur Schonung wichtiger Ressourcen! Juliane S., Fotos: Katja J.

„Hallo und herzlich willkommen zum Naturfarblabor! Wir werden gemeinsam auf eine spannende Reise in die Welt der Farben starten. Es wird darum gehen Farben aus natürlichen Materialien herzustellen und der eigenen Experimentierfreude und Kreativität zu begegnen.“

Mit diesen Worten lädt Künstlerin Katja Jürgens aus Bremen die Klassen ins Naturfarblabor ein. In den Schulblöcken des ersten und dritten Ausbildungsjahres wird im Rahmen des Unterrichts zur ästhetischen Bildung ein Angebot gemacht, das die künstlerische Arbeit mit konkretem Ressourcen- und Klimaschutz verbindet.

Plastikfarbflaschen und die mit massiver Umweltverschmutzung einhergehende Herstellung von künstlichen Farben, die überall in Praxiseinrichtungen noch immer zu finden sind, sind hier tabu.

Am Anfang steht die Recherche

Das Experimentieren mit Naturfarben bedeutet vor allem erst einmal: gemeinsam suchen, forschen, ausprobieren! Ideen aus Büchern und Internet werden ermittelt, alleine und in Gruppen umgesetzt und für die eigene Praxis weitergedacht.

So werden im Verlaufe von 20 Unterrichtseinheiten die unterschiedlichsten Projekte und Produkte mit überraschend schönen Naturfarben erfunden: Tuschen, Fingerfarben, Stofffarben, Kreiden, bunte Wachskerzen und Knete. Hinzu kommen Pinsel aus Zweigen und Tannengrün sowie eigenwillige Kreationen mit Ästen, Blättern, Gräsern, Sand und Steinen. Es entstehen Bilder und kleine Skulpturen.

Alle Materialien erfahren eine Zweitverwertung

abei ist zu beobachten, wie gut es den Auszubildenden damit geht, mit natürlichen Materialien zu arbeiten. Es sind Dinge, die entweder als abgelaufenes Gemüse aus dem Supermarkt „gerettet“ wurden, als Gewürze in jedem Haushalt zur Verfügung stehen oder aber regional und vollständig ökologisch in der Umgebung gefunden wurden. Das Bewusstsein, mit gutem Gewissen und naturnah arbeiten zu können, beflügelt geradezu.

Die Begeisterung ist groß: „Wie einfach das ist!“

Und das neu erworbene Wissen sowie die gemeinsame Reflexion darüber, wie man es ins eigene Team, zu Kindern, Jugendlichen, Eltern und Familien transportieren und dort weitergeben kann, erweitert die Ideen für eigenes ressourcenschonendes Handeln.

Der nächste Schritt wäre dann der eigene Anbau von „Färberpflanzen“. Vielleicht gibt es dazu demnächst die Gelegenheit in einem Natur- oder Wildnis-Workshop im DKH!?

Die folgenden Sachen mussten die Schülerinnen und Schüler zum Seminar mitbringen – alles andere wurde „gefunden“, einem anderen Nutzen zugeführt und neu definiert, ohne die Umwelt oder Ressourcen zu belasten.

  • Kleidung, die bunt werden darf (Kurkuma, Rote Beete- oder Kaffee-Flecken sind Andenken, die sich nicht wieder entfernen lassen …)
  • Gummihandschuhe
  • kleine Gläser mit Schraubverschluss für flüssige Farben und Pasten
  • ein scharfes Messer und ein Schneidebrett
  • eine Reibe oder einen Pürierstab (wenn vorhanden)
  • einen Mörser
  • eine Sammelmappe
 
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