Das Bildarchiv der Dachstiftung Diakonie

Das Archiv der Dachstiftung Diakonie verwahrt neben grundlegenden Unterlagen über die Unternehmensgeschichte der Diakonie Kästorf und des Stephansstifts eine beachtliche Foto- und Diasammlung, die einige Tausend Fotos, Dias und Negative enthält. 


Finanziell gefördert durch das Programm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes konnte im Rahmen eines fünfmonatigen Projektes von Oktober 2021 bis Februar 2022 ein Teil dieser Sammlung verzeichnet und digitalisiert werden. Die ersten Ergebnisse stehen nun in einem Digitalen Bildarchiv zur Ansicht bereit. Das Digitale Bildarchiv steht erst am Anfang. Es soll laufend erweitert und die Suche nach bestimmten Bildmotiven durch die Möglichkeit der Schlagwortrecherche vereinfacht werden. Außerdem ist geplant, mehr Hintergrundinformationen zu den einzelnen Bildern einzustellen. In diesem Zusammenhang freuen wir uns auch über Anregungen, Ideen und Rückmeldungen der Nutzer und Nutzerinnen.  
 

Der Bestand

Im Archiv der Dachstiftung Diakonie werden die grundlegenden Unterlagen, die über die Entstehung und Entwicklung des Stephansstifts und der Diakonie Kästorf informieren, erschlossen, zugänglich gemacht, wissenschaftlich verwertet und präsentiert. Dazu gehört neben Akten, Karten, Plänen, Plakaten und Druckschriften auch eine Foto- und Diasammlung. Die Sammlung enthält rund 400 Glasdias, mehr als 3000 Dias und einige Tausend Fotos und Negative. 

Entstanden sind die ersten Glasdias und Fotos um das Jahr 1900. Bildmotive waren von Beginn an Arbeits- und Freizeitsituationen, Porträts und Ereignisse wie Jahres- oder Richtfeste. So gut wie alle Gebäude, die auf den Einrichtungsgeländen entstanden sind, wurden fotografisch festgehalten. Die Sammlung enthält Bilder, die professionelle Fotografen und Fotografinnen im Zuge von Auftragsarbeiten angefertigt haben, aber auch Fotos und Dias von Bewohnern, Bewohnerinnen und Mitarbeitenden.  

Bedauerlicherweise war eine Erschließung des Bestandes noch nicht möglich. Er ist daher nicht verzeichnet, auch die Aufbewahrungsbedingungen sind ungünstig. Viele Fotos sind in Klarsichthüllen eingelegt, die sich in Leitzordnern befinden. Andere liegen lose in Kartons ohne Trennschicht übereinander. In Alben sind Fotos eingeklebt, etliche Dias warten noch auf ihre Umbettung in geeignetes Archivmaterial.

Die Recherchen nach bestimmten Motiven sind ohne Verzeichnung aufwendig und die Qualität der Originale leidet bei jedem Zugriff, wozu auch das Raumklima im Archiv beiträgt, das für eine dauerhafte Foto- und Diaaufbewahrung nicht optimal ist. Zu den Schadensbildern gehören Knicke und Kratzspuren, Fotos, die an Klarsichthüllen kleben und Fotos, die durch Lichteinwirkung verblichen sind. Bei einigen der sensiblen Glasdias zeigen sich Bruchstellen, bei anderen ist die Farbe fast bis zur Unkenntlichkeit des Motivs zerlaufen.
 

Das Vorhaben

Um die Sammlung vor dem Verlust zu bewahren, sie zu erschließen und Interessierten eine digitale Einsicht zu gewähren, haben wir im November 2020 beim Programm „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur“ einen Projektantrag eingereicht. Mit diesem Programm unterstützt der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) Bibliotheken und Archive bei ihrer digitalen Weiterentwicklung.

In unserem Antrag haben wir das Ziel formuliert, einen Teil der Foto- und Diasammlung zu digitalisieren und für die Öffentlichkeit freigegebene Digitalisate in einer Bilddatenbank hochzuladen. Als die positive Antwort der Jury eintraf, konnten wir eine auf fünf Monate befristete Projektstelle schaffen, das Archiv mit der nötigen Soft- und Hardware ausstatten und im Oktober 2021 mit dem Vorhaben beginnen. Das Projektteam bestand aus Felix Kleefeldt und Dr. Steffen Meyer, dem Leiter der Historischen Kommunikation. 

Die Vorgehensweise

Aufgrund seiner Größe und Beschaffenheit war keine Komplettdigitalisierung des Bestandes geplant. Stattdessen haben wir uns für die Digitalisierung der besonders gefährdeten Glasdias entschieden und bei den Fotos und Dias eine Auswahl getroffen, die sich an den Motiven und dem Erhaltungszustand der Originale orientiert. Unser Erschließungskonzept sah vor, die Originale einzuscannen und anschließend mit der Archivsoftware AUGIAS-Express 7 zu verzeichnen. Um in der Projektlaufzeit möglichst viele Digitalisate erstellen zu können, haben wir bei der Verzeichnung nur die Daten vergeben, die für eine genaue Zuordnung und Auffindbarkeit der digitalisierten Bilder und Originale nötig sind (Bestandskürzel, Archivsignatur, laufende Nummer, Rechtestatus etc.). Verzichtet wurde in den meisten Fällen bisher auf eine Bildbeschreibung. Sie kann zu gegebener Zeit und sukzessive in der digitalen Arbeitsumgebung nachgetragen werden. Als sinnvoll erwies es sich in diesem Zusammenhang, die Rückseiten von Fotos einzuscannen und abzulegen, die Informationen über Zeit, Ort, die abgebildeten Personen oder den Fotografen bzw. die Fotografin enthalten. 
 

Gemäß dem Provenienzprinzip haben wir für die Erschließung die Glasdias, Fotos, Dias und Negative den verzeichneten Archivbeständen der Diakonie Kästorf und des Stephansstifts zugeordnet und somit aus dem Gesamtbestand zwei Bildersammlungen gebildet und angelegt. Alles, was die Diakonie Kästorf betrifft, wird in der Kästorf-Tektonik unter dem Archivkürzel ADHK (Archiv der Diakonischen Heime Kästorf) mit der Kennzahl 790 für die Bildersammlung geführt. Bezüglich des Stephansstifts lautet das Archivkürzel AStH (Archiv des Stephansstifts in Hannover), die Kennzahl für die Bildersammlung 80. Jeder Bildname beginnt daher mit dem Kürzel ADHK 790 oder AStH 80. 


Die Digitalisierungsstrategie haben wir in den ersten Projekttagen entwickelt. Bei der Anschaffung des Scanners fiel die Wahl auf den Epson Perfection V 850 pro, der sich durch ein gutes Preisleistungsverhältnis auszeichnet und über ein gutes Zubehörsortiment verfügt. Da das Gerät sowohl Fotos, Dias als auch Negative scannt, war nur die Anschaffung eines Gerätes nötig, was bei der Kaufentscheidung ein wichtiges Kriterium war. Die mitgelieferte Software SilverFast Version 8 lässt sich gut und leicht bedienen. Um die Originale zu schützen und ein bestmögliches Scanergebnis zu erzielen, hat Projektmitarbeiter Felix Kleefeldt die Medien mit einer Pinzette gegriffen und vor dem Scannen mit einem Blasebalg gereinigt. Die Nutzung der mitgelieferten Haltevorrichtungen für Dias und Negative erhöhte ebenfalls die Qualität der Scans. Erstellt haben wir Scans im JPEG-Format, bei der Auflösung reicht die Spannbreite von 150 bis 1200 PPI, je nach Medium und Informationsgehalt. Bei den Rückseiten der Fotos reichten beispielsweise 150 PPI aus, um alle Informationen gut lesbar abzuspeichern. Die Digitalisate wurden nach dem Scannen mit einem Dateinamen versehen und abgelegt. 


Bereits beim Verfassen des Fördermittelantrages entschieden wir uns, mit der Digitalisierung der Glasdias einen externen Dienstleister zu beauftragen. Die Glasdias wurden in Archivkartons umgebettet, vorverzeichnet und dem Dienstleister „Diadoktor“ in Hamburg übergeben. Zurück bekamen wir neben den Originalen eine Festplatte mit den Digitalisaten in hervorragender Qualität. Unsere IT-Abteilung überspielte die Daten auf den Fileserver, von wo aus das Hochladen in die Bilddatenbank erfolgte, die den Namen „Digitales Bildarchiv der Dachstiftung Diakonie“ trägt. 

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Die Benutzung des Digitalen Bildarchivs

Das Digitale Bildarchiv der Dachstiftung Diakonie kann kostenlos und ohne Registrierung genutzt werden. Die einzelnen Bilder sind thematisch nach Sammlungen sortiert. Ziel ist es, im Laufe der Zeit weitere Sammlungen einzustellen, Bildbeschreibungen, Schlagworte und wenn möglich die Namen der Fotografinnen und Fotografen zu hinterlegen. 

Die im Bildarchiv veröffentlichten Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung für den privaten Gebrauch und für schulische und wissenschaftliche Zwecke genutzt werden. Es gelten die Grundsätze der Creative Common-Lizenz BY-NC-ND 4.0 – Namensnennung – Nicht kommerziell – keine Bearbeitung (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode.de). 

Wir bemühen uns, nach bestem Wissen und Gewissen die Rechte Dritter zu wahren. Bei der Erschließung der Bilder werden deshalb die Lizenz und die Namen der Urheber und Urheberinnen dokumentiert, soweit sich diese Angaben mit vertretbarem Aufwand ermitteln lassen. Eine Richtigkeit der Angaben können wir nicht gewährleisten. Für Verstöße gegen das Urheberrecht und hieraus resultierende Forderungen haftet alleine der Nutzer bzw. die Nutzerin. Sollten Sie auf eine Urheberrechtsverletzung in unserer Datenbank aufmerksam werden, bitten wir Sie um einen entsprechenden Hinweis. Neben den Urheberrechten am Bild sind die Persönlichkeitsrechte abgebildeter Personen zu beachten. Wenn Sie Bildmotive nutzen möchen, geben Sie als Quelle bitte Archiv der Dachstiftung Diakonie und den Bildtitel an, wenn möglich unter Nennung des Urhebers bzw. der Urheberin.  (Beispiel: Archiv der Dachstiftung Diakonie, ADHK 790_272. Urheberin: Hildegard Gordon).

Wir freuen uns über Fragen, Anregungen und Hinweise zu den Bildern und Bildmotiven. Wenden Sie sich in diesen Fällen bitte uns.

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Weiterführende Informationen und Kontakt zu uns

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Dr. Steffen Meyer
Unternehmenskommunikation | Historische Kommunikation
Katharina Gries
Unternehmenskommunikation | Historische Kommunikation
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