Neujahrsempfang in der Stadthalle Gifhorn - Fokus: "Soziale Gerechtigkeit" 

Rund 320 geladene Gäste trafen sich in der Gifhorner Stadthalle zum Neujahrsempfang der Dachstiftung Diakonie und der Stiftung Diakonie Kästorf. Unter dem Leitthema „Soziale Gerechtigkeit“ bot die Veranstaltung einen inspirierenden Rahmen für Gespräche, künstlerische Darbietungen und Einblicke in die Handlungsfelder der Dachstiftung.

Die Autorin und Influencerin Ninia LaGrande eröffnete den Empfang mit einer beeindruckenden Poetry-Slam-Performance, in der sie in einzelnen Episoden Alltagssituationen darstellte, an deren Ende die wiederkehrende Frage stand: „Ist das gerecht?“ 

Nach dem künstlerischen Auftakt begrüßte Stiftungsvorstand Hans-Peter Daub die Gäste. Vor seiner Einführung in das Leitthema „Soziale Gerechtigkeit“ griff er die tagesaktuelle Berichterstattung über die am Vortag veröffentlichte Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche auf. Er betonte, dass die Dachstiftung Diakonie die eigene Geschichte kontinuierlich aufarbeitet und sich aktiv der Gewaltprävention widmet. 

Vobildliches Projekt: GifHelp - Talk 1
Als eindrückliches Beispiel für das Ringen der Dachstiftung Diakonie um soziale Gerechtigkeit wurde in einer Talkrunde das Projekt „GifHelp“ präsentiert. Moderiert durch Christine Michitsch und Reent Stade von der Unternehmenskommunikation schilderten die Initiatoren Thomas Fast und Eckart Schulte die Anfänge des Projektes, das geflüchteten Kindern und Jugendlichen nicht nur Schutz bietet, sondern auch einen Raum schafft, in dem sie ihre verlorene Kindheit wiederfinden können. 

Engagiert berichtete Thomas Fast, Vorstand der Volksbank BRAWO Stiftung, wie ihn die Not der aus der Ukraine Geflüchteten angerührt habe. Dies habe bei ihm den Impuls ausgelöst, wirksame Hilfen für geflüchtete Kinder und Jugendliche zu organisieren. In Eckart Schulte, Sozialpädagoge in der Dachstiftung Diakonie, fand er einen fachlichen Ansprechpartner und in der Stiftung „RTL – Wir helfen Kindern“ eine starke Partnerin, die eine großzügige Anschubfinanzierung ermöglichte.

Eckart Schulte hob hervor, dass GifHelp mittlerweile ein wichtiger Baustein in der regionalen Unterstützung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen im Landkreis Gifhorn geworden sei. Einen Einblick in den praktischen Alltag der Projektarbeit gewährte Mitarbeiterin Olga Große. Im Gespräch wurde die große Integrationsleistung für Flüchtlingskinder deutlich. Thomas Fast appellierte an das weitere Engagement von Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Privatpersonen, um die unverzichtbare Unterstützung der Geflüchteten über das Jahr 2024 hinaus zu sichern.

Ungleichheit entgegentreten
Im Anschluss thematisierte Vorstand Dr. Jens Rannenberg die wachsende Ungleichheit in Deutschland. Er verwies auf die steigende Verschuldung von Bürger:innen und die Zunahme von Armut. Kritisch äußerte er sich über die Kürzungen freiwilliger sozialer Leistungen im Landkreis Kreis Gifhorn. Rannenberg warnte vor einem gefährdeten sozialen Frieden. Er appellierte an die Gäste in der Stadthalle: „Lassen Sie uns gemeinsam das Jahr 2024 zu einem Jahr der Liebe machen und gemeinsam daran arbeiten, wie wir mehr Gerechtigkeit in der Welt bringen können!“

Wohnungslosigkeit und Altersarmut
Weitere Aspekte der sozialen Gerechtigkeit beleuchtete der Neujahrsempfang in einer Talkrunde mit Michael Bahn, Regionalleiter der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten, und Antje Fischer, Leiterin des Sozialen Betreuungsdienstes im Christinenstift. Bahn schilderte die Situation von wohnungslosen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Deutschland, Fischer beleuchtete die versteckte Altersarmut.

Gifhorns Landrat Tobias Heilmann unterstrich in seinem Grußwort die große Bedeutung der von den Einrichtungen der Dachstiftung Diakonie geleisteten Arbeit für Menschen in sozial schwierigen Situationen.

Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von Adriano da Silva Trarbach und seinem Trio Barocco Brasil. Der junge Flötist und Cellist, der in einem brasilianischen Armenviertel aufwuchs, ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie der Einsatz für soziale Gerechtigkeit Chancen schafft.

Nach dem inspirierenden Bühnenprogramm hatten die Gäste bei einem Imbiss Gelegenheit zu Begegnungen und Gesprächen.

Die Dachstiftung Diakonie und die Stiftung Diakonie Kästorf dankt allen Mitwirkenden, Unterstützer:innen und Gästen für ihr Engagement und ihren Einsatz für soziale Gerechtigkeit!
 

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