Die Prüfungen sind durch und du hast dein Examen erfolgreich bestanden. Glückwunsch!
Und was hast du jetzt vor? Dich in die Arbeit stürzen natürlich! Aber hier in Deutschland, für immer?
Die Aussicht nur noch während der künftigen Urlaubstage die Welt zu bereisen, war auch für mich erstmal nicht so erfreulich. ABER: Keine Panik! Auch nach deiner Ausbildung als deutschsprachige Logopädin bzw. deutschsprachiger Logopäde bist du nicht zwangsläufig an Deutschland gebunden.
In bestimmten Bereichen der logopädischen Therapie kann man sich spezialisieren und an Behandlungszentren im Ausland arbeiten. Beispielsweise kann man für die Behandlung des Stotterns in Kanada, im dortigen Montreal Fluency Centre, tätig werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, während eines Bachelor- oder Masterstudiums, z.B. an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim, ein Auslandssemester zu absolvieren. Dafür stehen im Rahmen vom Erasmus+ folgende Länder und Hochschulen zur Verfügung:
Belgien | |
Niederlande | |
Österreich | |
Schweden |
Weitere Informationen zu Erasmus+ sind hier nachzulesen: http://www.hawk-hhg.de
Nach dem Bachelor gibt es noch die Möglichkeit, dass Masterstudium komplett im Ausland zu absolvieren. Zum Beispiel erreichst du in England oder Schottland deinen Masterabschluss in einem Jahr. Solltest du dir vorgenommen haben, nach der Ausbildung im Ausland zu arbeiten, solltest du bedenken, dass verschiedene Länder auch verschiedene Voraussetzungen haben, um diesen Beruf auszuüben. Deutschland ist bis jetzt noch das einzige Land, in dem man schon nach dem Abschluss der Logopädie-Ausbildung arbeiten kann. In England zum Beispiel kann man frühestens mit einem Bachelorabschluss einsteigen.
Informiere dich vorher, welche Qualifikation du benötigst, um in dem jeweiligen Land als Logopäde/in arbeiten zu dürfen. Hier möchte ich darauf hinweisen, dass es nur sinnvoll ist, als Logopäde/in im Ausland tätig zu werden, wenn du die Landessprache (zumindest annähernd) wie deine Muttersprache beherrscht. Im Arbeitsalltag einer Logopädin bzw. eines Logopäden geht es in erster Linie um Sprache und Sprechen. Dafür musst du deine Patienten verstehen und sie dich!Und hier nochmal die wichtigsten Dinge, die du bei der Planung eines Auslandaufenthaltes als Logopädin bzw. Logopäde beachten solltest:
- Was?- Welche Tätigkeit willst du ausüben?
- Wann?- Planung ist alles! Nimm dir Zeit dafür.
- Wie lange?- Vergiss nicht den Ausbildungs- und Studienbeginn!
- Wo?- Denk immer an die Landessprache!
- Mit Wem?- Auf eigene Faust oder mit einer Organisation?
- Wie viel?- Denk bei all der Aufregung auch an die Finanzierung!
- Wohnen?- Das solltest du unbedingt vor Reisebeginn klären