Geschäftsführung und Mitarbeitende präsentierten dem CDU-Politiker die Einrichtung, die von der „Venito Diakonische Gesellschaft für Kinder, Jugendliche und Familien“ betrieben wird und zur Dachstiftung Diakonie gehört. Im Gespräch über die Rahmenbedingungen der Arbeit in niedersächsischen Kitas benannte Venito-Geschäftsführer Thomas Pförtner als drängendstes Problem den mangelnden Nachwuchs an qualifizierten Betreuungskräften.
„Die Ausbildungsbedingungen müssen verbessert und flexibler gestaltet werden. Zum Beispiel sollte der Quereinstieg in die Ausbildung erleichtert werden, indem schulische Abschlüsse und Vorerfahrungen anerkannt werden, vor allem von Migrantinnen und Migranten“, unterstrich Pförtner.
Sebastian Lechner erläuterte die Forderung der CDU-Landtagsfraktion, für eine Übergangszeit in Randzeiten auch Assistenzkräfte zuzulassen. Diese Übergangszeit solle bis 2027 gelten, bis über eine dualisierte Ausbildung mehr Fachkräfte ausgebildet worden seien. Die Entscheidung über die Ausnahmeregelungen solle den Trägern überlassen werden. „Es hilft niemandem, wenn Betreuung gar nicht stattfindet“, so Lechner.
„Grundsätzlich begrüßen wir alle Bemühungen, dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass unser fachliches Niveau eher steigt als sinkt. Denn auch die Anforderungen an die Betreuungskräfte sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Je besser sie ausgebildet sind, desto besser können sie auch gemeinsam die hohen Belastungen bewältigen und ihren Bildungsauftrag erfüllen. Das ist ein wesentlicher Beitrag, um die Arbeit in einer Kindertagesstätte attraktiv zu machen“, ergänzte Thomas Pförtner.
Sandra Tschischke, Venito-Regionalleiterin, lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Gifhorn. „Besonders freuen wir uns, dass uns die Stadt in unseren Gruppen eine dritte Kraft zugestanden hat. Wenn wir diese Stellen besetzen können, ist dies eine große Entlastung. Dies sollte Standard für alle Kitas in Niedersachsen sein!“, appellierte sie an den Landespolitiker.
Lechner zeigte sich sehr beeindruckt vom hohen Engagement der Mitarbeitenden und dem Konzept der Kita „Wilscher Weg“ nach dem „Early-Excellence“-Ansatz, der geprägt ist von einer positiven Grundeinstellung sowie Vertrauen gegenüber den Kindern, Eltern, Familien und Mitarbeitenden. Die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien dienen als Basis aller Entscheidungen. Ebenso hat Transparenz einen hohen Stellenwert: Alle Informationen und Dokumentationen werden für alle Beteiligten verständlich zur Verfügung gestellt.
Grundlage des pädagogischen Ansatzes ist ein kontinuierlicher Austausch. Dazu wird in der Kita das sogenannte „Eltern-Café“ etabliert, das zu den Abholzeiten Eltern die Möglichkeit gibt, mit anderen Eltern in den Austausch zu treten.
Im Bild, von links:
Sebastian Lechner, Sandra Tschischke, Matthias Nerlich, Thomas Pförtner