„Als Kinder hatten wir immer Hunde – aber ins Haus durften die nicht“, erzählt Margarete Müller, als sie versonnen dem Mischlingsrüden Jimmy übers gelbe Fell streichelt, während er mit großen Augen um ein weiteres Leckerli bittet. Hundeführerin Elisabeth Bösche achtet derweil darauf, dass möglichst alle Gäste im Christinenstift in den Genus von Streicheleinheiten kommen. Pudeldame Gala teilt ihre Aufmerksamkeit auf Ursula Wolf und Heidi Jung, die beide ganz begeistert sind von dem weichen, frisch frisierten Fell. „Gala ist eben eine feine Dame“, meint Ursula Wolf und Galas Frauchen Ute Hilgendag bestätigt das: „Sie gibt sich manchmal recht hoheitsvoll und ein bisschen von oben herab, aber sie hat ein goldenes Herz und ist wirklich friedlich und lieb.“
Das angenehme Wesen und die gute Erziehung kommen nicht von ungefähr, sondern sind das Ergebnis konsequenter Erziehung. „Alle Besuchshunde müssen eine entsprechende Prüfung ablegen, einen Eignungstest und einen Wesenstest bestehen, wir Hundeführer müssen auch noch Erste-Hilfe-Kurse für Menschen und Tiere nachweisen“, erklärt Anke Lageschulte. Ihr Labradoodle Lotti (ein Mix aus Pudel und Labrador) darf sogar zu Besuchen in den Demenzbereich: Lotti haart nicht und ist ein lammfrommes Tier – wichtige Voraussetzungen für den Besuch am Bett.
„Natürlich haben auch das Gesundheitsamt und das Veterinäramt ein Auge drauf, was Besuchshunde im Krankenhaus oder Altenheim machen“, erklärt Kathrin Kühne, die mit dem spanischen Mischlingsrüden Eddi dabei ist. Wichtig sei dabei auch, dass die Tiere nicht überfordert werden. „So eine Veranstaltung ist auch für die Hunde anstrengend, sie müssen sich ja die ganze Zeit konzentrieren. Darum machen wir auch mehrere Pausen.“ Zum Bedauern der betagten Zuschauerinnen und Zuschauer. Damit diese sich nicht langweilen, hat Christinenstift-Mitarbeiterin Antje Vollrath ein Rahmenprogramm vorbereitet: Kurzweilige Geschichten rund um die vierbeinigen Freunde, Lieder und Gedichte lassen die Zeit schnell vergehen.