Stationäre Einzelbetreuung / Mobile Betreuung (MOB) in Hannover
Hier leben Jugendliche ab 16 Jahren und junge Erwachsene in einer Wohnung der Venito, in der Regel allein oder zu zweit. Die Wohnung befindet sich in Hannover oder der Region Hannover.
Die jungen Menschen werden 10 Stunden pro Woche betreut. Die nächtliche Rufbereitschaft wird durch sozialpädagogische Fachkräfte gewährleistet.
Diese Form der Betreuung ist für junge Menschen gedacht, die schon selbstständig und allein (auch nachts) leben können, gleichzeitig aber noch intensive und umfassende Betreuung benötigen. Ziel ist die Verselbständigung des jungen Menschen.
Im selben Rahmen können auch Elternteile mit einem oder mehreren Kindern betreut werden: Mutter-/Vater-Kind-Betreuung gem. § 19 SGB VIII
Wir unterstützen zum Beispiel:
- nach Betreuungsende in einer Wohngruppe
- wenn eine Integration in einer Wohngruppe nicht möglich ist
- bei Abbrüchen im Familiensystem
- bei schulischer und beruflicher Perspektivlosigkeit
- bei erhöhter psychischer Belastung
Die Wohnungen werden in der Regel über die Venito angemietet; in Einzelfällen sind die Jugendlichen auch die direkten Mieter:innen. Alle Wohnungen unterliegen der Heimaufsicht.
In Krisen oder Notfällen ist auch nachts eine pädagogische Fachkraft im Rahmen der Rufbereitschaft telefonisch erreichbar.
Ein:e Lehrer:in fördert die Jugendlichen im Bereich Schule und Beruf.
Rechtsgrundlagen sind die §§ 27, 34, 35a und 41 SGB VIII.
Im Team Verselbstständigungshilfen richtet sich unser Angebot auch an die jungen Menschen, die im Jugendhilfesystem viele Erfahrungen gemacht und viele Einrichtungen mit Abbrüchen durchlaufen haben, bevor sie von uns betreut werden. Oft sind die Adressat:innen traumatisiert und aufgrund ihrer Erfahrungen misstrauisch gegenüber Hilfesystemen.
Die „Drop Out“ | „Systemsprenger:innen“ können mit uns gemeinsam einen Weg entwickeln, um ein eigenständiges, für sie passendes und selbstbestimmtes Leben zu gestalten.
Wir betreuen Jugendliche und junge Erwachsene zwischen dem 16. und 21. Lebensjahr:
- in einer stark problembeladenen Situation
- denen anderweitig nicht geholfen werden kann
- die keine Perspektive sehen
- mit psychischen Problemen
- die Drogen konsumieren
- mit Erfahrungen wie zum Beispiel
- Beziehungsabbrüchen
- Vernachlässigung
- Vereinsamung
- Opfer von Gewalt zu sein, auch von sexualisierter Gewalt
- Straffälligkeit
- mit langer Jugendhilfeerfahrung
- mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen.
Die pädagogische Arbeit findet in der Lebenswelt der jungen Menschen statt. Das Setting ist in hohem Maße flexibel und auf jeden Einzelfall zugeschnitten. Die Einzelbetreuung ermöglicht sowohl ein hohes Maß an Zuwendung und Aufmerksamkeit als auch ein individuell passgenaues Verhältnis von Distanz und Nähe.
Wir arbeiten ressourcenorientiert und bieten den Jugendlichen Wertschätzung, Klarheit und Authentizität.
Grundlage für eine funktionierende Betreuung und Unterstützung ist unser verlässliches, tragfähiges Beziehungsangebot im Bezugsbetreuungssystem. Durch das Co-Betreuungssetting sind Aufgabenbereiche überschaubar zugeordnet und eine Vertretung in Ausfallzeiten sichergestellt.
Unsere Arbeitsweise orientiert sich an systemischen Theorie- und Handlungskonzepten.
Zu unserer Betreuung gehören unter anderem:
- Einzelgespräche
- Krisenintervention und Krisenbegleitung
- Tagesstruktur und Wochenplanung
- Beratung, Begleitung, Förderung in allen Lebensbereichen
- Schul- und Ausbildungsförderung
- Systemische Einzel- und Familienberatung, Aufstellungen
- Entwicklung einer befriedigenden Freizeitgestaltung
- enge Kooperation mit Schulen, Ärzten, Therapeuten usw.
Die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie richtet sich nach den Möglichkeiten der Beteiligten und soll mit der Lebenssituation der Adressat:innen im Einklang stehen.
Die Teams bestehen aus sozialpädagogischen Fachkräften, z.T. mit Zusatzqualifikationen, zum Beispiel in systemischer Familientherapie oder Entwicklungspsychologie.
Ein:e Lehrer:in fördert die Jugendlichen im Bereich Schule und Beruf.
Mit Supervision, Fortbildungen, Fachberatung und der Beteiligung der jungen Menschen an der Hilfeplanung und im Hilfeprozess stellen wir laufend die Qualität unseres Angebots sicher.
Unser Ziel in der Betreuung ist die selbstständige und befriedigende Lebensführung der jungen Menschen.
Die persönlichen Ziele der Adressat:innen werden im Rahmen der Hilfeplanung zusammen mit den einzelnen Jugendlichen erarbeitet. Die erforderlichen Handlungsschritte zur Erreichung der Ziele werden anschließend gemeinsam umgesetzt.
Konkret kann das zum Beispiel folgende Bereiche betreffen:
- Bewältigung des alltäglichen Lebens
- emotionale Stabilisierung
- Erarbeitung sozialer Kompetenzen und Übertragung der Fähigkeiten auf verschiedene Lebenssituationen
- Entwicklung noch neuer, alternativer Handlungs- und Verhaltensmöglichkeiten
- Entwicklung schulischer bzw. beruflicher Perspektiven
- auskömmliche Finanzplanung, Sicherstellung des Lebensunterhalts
- einüben selbstständiger Haushaltsführung
- Entwicklung tragfähiger sozialer Beziehungen im Lebensumfeld
- Vernetzung mit anderen Menschen, Gruppen, Institutionen
- seelische und körperliche Integrität.